Beschreibung:
Das untere Aller-Tal mit seinen sandigen, oft von einer wechselnd mächtigen
Auenlehmdecke überzogenen Böden, ist wegen der häufigen Über-
schwemmungen im Winter bis Frühjahr ein landwirtschaftliches Problemgebiet.
Im Bereich der (Samt-)Gemeinden Schwarmstedt, Rethem, Ahlden und Dörverden
werden ca. 3.000 ha Dauergrünland von ca. 350 Landwirten zumeist intensiv
bewirtschaftet. Während vor ca. 30 Jahren das Gebiet noch durch großflächige
Weidewirtschaft (Milchvieh) geprägt war, werden heute immer mehr Flächen
zur Silage- oder Heugewinnung genutzt. Viele Pferdezüchter und –liebhaber
im Gebiet könnten einen gewissen Anteil der Grünlandnutzung langfristig
sichern helfen. Typisch sind wertvolle, beweidete Bereiche mit stark bewegtem
Relief, die eine hohe Lebensraumdiversität aufweisen.
Lage der Untersuchungsflächen
Zwischenergebnisse:
Eignung der Transektmethode
Artenreiches Grünland wird durch die Transektmethode in der
Unteren Allerniederung ausreichend gut angezeigt. Die ausgesuchten
Arten sind auch gute Indikatoren für die Zahl an gefährdeten
Grünlandarten in einem Schlag.
Die Transektmethode lässt sich mit wenigen Ausnahmefällen
in der Unteren Aller-Niederung gut anwenden. Im größten
Teil des mesophilen Grünlandes können ausreichend viele
Kennarten gefunden werden. Die Zeigerfunktion für Artenreichtum
und Gefährdung der Grünlandarten sind gut bis zufrieden stellend.
Das intensiv genutzte Grünland wird gut von dem zu fördernden Grünland abgetrennt.
Probleme bei der Transektmethode
- Probleme können sich ergeben, wenn bestimmte Lebensräume ( z. B. trockene
Kuppen mit Sandtrockenrasenarten oder Senken mit artenreicheren
Flutrasen) bzw. die Wuchsstellen der Indikatorarten von der Diagonale
nicht durchschnitten werden und somit die gesamte naturschutzfachliche
Qualität des Schlages nur eingeschränkt erfasst wird und das (vorläufige)
Kriterium von drei Kennarten in allen Segmenten der Diagonalen
nicht erreicht wird.
- Einige naturschutzfachlich wertvolle Biotoptypen, wie Flutrasen, können
extrem arm an Kennarten sein, so dass das (hier vorläufig angenommene)
Kriterium von drei Kennarten pro Segment nicht erreicht wird.
- Schläge, die sich aus vormals intensiv und extensiv genutzten Bereichen
zusammensetzen, können in einzelnen Segmenten keine ausreichende
Zahl an Kennarten aufweisen.
Eignung der Aufnahmemethode (repräsentative Flächenauswahl)
Der Artenreichtum der Flächen wird durch die Methode in der bislang
ausgeführten Art eher schlecht angezeigt, die Anzahl von Rote Liste
Sippen (mit den Arten der Vorwarnliste) aber eher gut.
Probleme der Aufnahmemethode (repräsentative Flächenauswahl)
- hoher Zeitaufwand, zumindest im ersten Jahr, da der Landwirt die verschiedenen
Biotoptypen auf dem Schlag erkennen muss.
- Gefahr besteht, dass „zu gute“ Teilflächen zur Einschätzung des gesamten
Schlages herangezogen werden.
- Umgekehrt könnte es ein Problem sein, dass wesentliche Lebensräume oder
Flächen mit wichtigen Kennarten nicht erfasst werden.
- Reproduzierbarkeit der Methode ist nur eingeschränkt gegeben, da dieselben
Flächen nicht wiederholt kartiert werden.
Probleme für beide Methoden
- Einzelne Kennarten sind z. B. nach dem Verblühen für „Nicht-Experten“ nur
noch schwer zu erkennen (Wiesen-Schaumkraut) oder blühen erst sehr spät (Sumpf-Schafgarbe).
Vergleich beider Methoden
Im Vergleich zur Aufnahmemethode erscheint die Transektmethode für die Praxis
einfacher und besser anwendbar und erlaubt eine rasche Beurteilung der Qualität
des Grünlandes. Artenreichtum sowie Gefährdung (Rote Liste Sippen und Sippen
der Vorwarnliste) werden durch beide Methoden ausreichend bis zufrieden stellend
dargestellt, bei der Aufnahmemethode sind die Zusammenhänge aber insgesamt
schwächer. Der zeitliche Aufwand wäre wahrscheinlich anfangs für die „Aufnahmeflächen-Methode“
etwas höher, weil der Landwirt auch die verschiedenen Biotoptypen berücksichtigen
müsste. Der Transekt erlaubt von vornherein einen besseren „Überblick“ des
gesamten Schlages, wohingegen bei der „Aufnahmemethode“ die Wahrscheinlichkeit
höher ist, dass man nur einen gewissen Teil des Artenreichtums des Schlages
erfasst. Die Transektmethode ist objektiver und reproduzierbar, weil die untersuchte
Fläche der Diagonalen durch den Schlag im Normalfall vorgegeben ist.
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Untersuchungsflächen:
Wiesenfuchsschwanzwiesen
Weidelgras-Weißkleeweiden
Flut- und Sandtrockenrasen
Glatthaferwiesen